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BotanischesDie botanisches Bezeichnung ist Malus sylvestris für den Wildapfel und Malus domestica für die Kultursorten – er zählt zur Familie der Rosengewächse - RosaceaeVerwendete Teile: die Früchte, je nach Sorte Ende Juli – Oktober - in der Kosmetik: als Gesichtsmaske für zarte, reine Haut · Anwendungsformen: frische Frucht, Tee, gedörrt, Saft · Astrologische Zuordnung: Venus Der Urapfel der Menschheit dürfte eine saurere, harte Frucht gewesen sein, vom wilden Holzapfel bis zu den heutigen Tafeläpfeln war ein langer Weg. Die mittelalterliche Bezeichnung für den Apfelbaum Affaltra findet man heute noch in vielen Ortsnamen wieder, z.B. Affaltrach, Affalterbach, Afholderbach. Durch Züchtung, Selektierung und Veredelung entstanden ständig neue Sorten oder alte Sorten werden verbessert. Die Heimat des Apfels ist Kleinasien, von dort aus kam er über Griechenland nach Italien, die Römer brachten ihn mit an den Rhein. Zwar gab es in Germanien auch schon zuvor Äpfel, eben den Holzapfel, die Veredelungstechnik aber, das Pfropfen (lat. propagare = fortpflanzen), lernten die Germanen von den Römern. Äpfel kann man weder durch Samen noch durch Stecklinge vermehren, alle Sorten müssen gepfropft werden. Die Unterlagen bestimmen die Qualität und den Ertrag des Baumes. Es gibt heute für jeden Boden und für jede gewünschte Größe des Baumes die passende Unterlage. Beim Kauf von jungen Apfelbäumen ist der Typ der Unterlage auf dem Markenetikett verzeichnet. Wie alle Obstgehölze sollten auch die Äpfel im Mai gedüngt werden, sie wachsen entsprechend ihrer Unterlage auf jeden Boden, vorzugsweise sollte er leicht sauer sein.(5,5 bis 6,5 pH) Heute gibt es wahrscheinlich über 25 000 Apfelsorten in der Welt, über 70 % der Obsternte sind Äpfel. Leider ist das Sortiment der im Einzelhandel käuflichen Äpfel geschrumpft - dort findet man nur 30 bis 40 Sorten. Weit mehr Sorten (ca. 1000) bieten sich dem Gärtner für seinen Garten an! Wir unterscheiden heutzutage nicht nur nach Geschmack, sondern auch nach Reife und Lagerzeit in Sommer- Herbst- und Winteräpfel. SommeräpfelSommeräpfel genießt man trotz ihres Namens erst in den Herbstmonaten, sie sind am besten zum baldigen Verzehr geeignet, da ihre Lagerfähigkeit begrenzt ist.James Grieve und Piros mit Foto und Bezugsquelle in der Apfelgalerie HerbstäpfelDer Herbstapfel ist zum Ende des Jahres genußreif. Er läßt sich hervorragend lagern, so dass man noch länger Leckereien wie Apfelkuchen oder Apfelmus genießen kann.Dülmener Rosenapfel und Jakob Lebel mit Foto und Bezugsquelle in der Apfelgalerie WinteräpfelDer Winterapfel hat seine Genussreife in der kalten Jahreszeit erreicht, die er bis auf wenige Ausnahmen bis ins Frühjahr behalten. Im Volksmund heißen einige Sorten allgemein auch Weihnachtsäpfel oder Nikolausäpfel bzw. Christkindler. Einige eignen sich besonders gut - oder auch nur - für die Mostzubereitung.Ecolette, Ontario, Pilot, Pinova, Rewena, Roter Eiserapfel, Weißer Winter Glockenapfel und Zuccalmaglic Renette mit Foto und Bezugsquelle in der Apfelgalerie. Geschichtliches, der Apfel im VolksbrauchtumDer Apfel begleitet Menschen schon seit Urzeiten, ist Symbol für Liebe, Fruchtbarkeit und Leben.Berühmt wurde der (Granat?)Apfel, den Eva Adam reichte...er mutierte im Christentum vom Lebensspender zum sündigen Objekt. Wenn die heilige Familie unter einem Apfelbaum abgebildet ist (wie bei Werken des flämischen Malers Rubens), wird damit auf die Fruchtbarkeit Marias hingewiesen. Er war Symbol für Vergänglichkeit, in allen Kulturen hoch geschätzt, grundsätzlich auch ein Symbol für die Erde und vielen Göttinnen zugeordnet wie Ischtar, Venus, Hera, Iduna. Bei den Kelten ist Avalon (die Apfelinsel) ein heiliger Ort, an Samhain (dem Hochfest der Kelten, die Nacht des 31.10 zum 1.11., heute eher als Halloweenfest bekannt, war der Apfel Symbol für Sterben und Wiedergeburt. Bei den Germanen wachte die Göttin Iduna über die goldenen Äpfel - die Asen aßen davon und erhielten ewige Jugend. In Griechenland wurde der Apfel berühmt, als Paris der schönsten Göttin einen Apfel geben sollte und durch die dadurch entstehende Eifersüchteleien den Trojanischen Krieg auslöste. Der Apfel ist in der Landgüterverordnung von Karl dem Großen aufgeführt. Bekannt ist auch die Sage um den berühmten "Apfelschuss". Der Schweizer Wilhelm Tell weigerte sich im Jahre 1291, sich vor einem hohen Herrn zu verbeugen und mußte zur Strafe einen Apfel mit einer Armbrust vom Kopf seines eigenen Sohnes schießen. Nachdem er gut gezielt hatte, sagte er allerdings, dass er mit seinem zweiten Pfeil den reichen Vogt getötet hätte, wenn der Apfelschuss misslungen wäre. Seither gilt er als Nationalheld und ist ein Symbol der Freiheit. Martin Luther wird das Zitat zugeschrieben: "Wenn morgen die Welt unterginge, würde ich heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen.” Ein Apfel zeigt halbiert in der Mitte ein Pentagramm – das war und ist ein magisches Symbol, als Reichsapfel symbolisierte er die Erdkugel wegen seiner runden Form und steht er für die Herrschaft des Geistes auf der Erde, als Zeichen der Macht, der Weltherrschaft seines Besitzers. Der Apfel gilt als weiblich, die Birne als männlich; bei der Geburt eines Mädchens wurde daher immer ein Birnbaum, bei einem Jungen ein Apfelbaum gepflanzt Der Apfelbaum wird aber auch als Orakelbaum betrachtet: man sagte mit seiner Hilfe den Verlauf von Leben und Tod voraus. Aß man unmittelbar vor dem Tod noch einen Apfel, konnte die letzte Ölung nicht erteilt werden und man war auf ewig verdammt. Apfelbäume wurden auch vielfach mit Hexen und Unholden in Verbindung gebracht. Unter ihnen, wie unter vielen anderen Bäumen, tanzten Freitags die Hexen, so unter dem Hexenbäumle, ein Apfelbaum, in Rottenburg. Die erste schriftlich überlieferte Olympiade fand 776 v.Chr. in Griechenland statt. Der Sieger bekam damals einen Apfel als Preis...heute gibt es eine Goldmedaille. Das Universalgenie Sir Isaac Newton (1643-1726) soll beim Anblick eines fallenden Apfels angeblich auf das Prinzip der Schwerkraft gekommen sein. Im September feiert man in einigen Regionen so beispielsweise Franken, Emsland und Thurgau Apfelfeste, bei der die Apfelkönigin begleitet von Musikkapellen in einem schön geschmückten Festwagen durch die Straßen fährt.
"An apple a day keeps the doctor away" (einen Apfel pro Tag erspart
den Arztbesuch) - dieses alte englische Sprichwort kennt wohl jeder.
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