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Blutkraut, Christusblut, Hartheu, Herrgottsblut, Hexenkraut, Jageteufel, Johannisblut, Kreuz-Christi-Kraut, Mannskraft, Mannskraft, Marienbettstroh, Marienkraut, Sonnwendkraut, Stolzer Heinrich, Tausendlöcherlkraut, Teufelsflucht, Tüpfelhartheu, Tüpfel-Johanniskraut, Wildgartheil
Johanniskraut (dem Täufer Johannes geweiht) ist das Hexenkraut schlechthin, daß natürlich in der Johannisnacht geerntet wurde. Hält man ein Blatt des "Tausendlöcherlkrautes" gegen das Licht, dann sehen die Exkretbehälter wie kleine Löcher aus. Es galt daher vor allem als ein Heilmittel für Stich- und Schußverletzungen. Der Sage nach stammen diese Löcher vom Teufel, der aus Bosheit über die Macht, die dieses Kraut über böse Geister und über ihn selbst besaß, die Blätter mit Nadeln zerstochen haben soll Die "Blattnerven" werden als Nervensignatur gedeutet und zerreibt man eine Blüte zwischen den Fingern, so tritt blutroter Saft aus, Signatur für das Heilmittel gegen Blutarmut und Menstruationsbeschwerden. (Signaturpflanze) . Der Legende nach stand die Pflanze unter dem Kreuz Christi und jede Blüte fing einen Tropfen seines Blutes auf. Kein Heilkraut wurde wissenschaftlich so genau und gründlich untersucht wie dieses! Die Pflanze wirkt krampflösend, antidepressiv, adstringierend und beruhigend und ist bekannt als hilfreich bei Depressionen und Angstzuständen. Aber auch bei Nervenbeschwerden, Krämpfen, Virusinfektionen, Wunden, Magenschleimhautentzündung, Magengeschwür, Neuralgie und als Leber- und Gallentonikum wird sie eingesetzt. Obwohl Johanniskraut seit über 2000 Jahren medizinisch genutzt wird, ist die Anwendung als Antidepressivum allerdings erst seit Mitte des vorletzten Jahrhunderts bekannt. 1896 schreibt Erna M. Zimmer in ihrem "Kräutersegen", daß dieses Kraut aus der Sympathiemedizin "besonders aber auch da wächst, wo der Mensch einsam un sich selbst überlassen ist". VORSICHT: Bei Lichteinwirkung entstehen aus dem enthaltenen Hypericin giftige Substanzen die zur Lichtkrankheit führen können; achten Sie also darauf, daß Sie nicht in die Sonne (auf keinen Fall auf die Sonnenbank!) gehen, wenn Sie Medikamente mit Johanniskraut einnehmen. Die Blüten enthalten einen zum Färben geeigneten roten und gelben Farbstoff. Hypericum perforatum - Samen Buchtipps:Kasper, Siegfried Depression, Diagnostik und Therapie Kress, Jill M. / Edzard Ernst Hypericum: The Genus Hypericum (Medicinal and Aromatic Plants--Industrial Profiles) 241 S. Taylor & Francis 2003 Roth, Lutz Hypericum - Hypericin. Botanik - Inhaltsstoffe - Wirkung 160 S. Ecomed Landsberg 2002 Szabo, Maria Johanniskraut. Zauberkraut und Heilpflanze 125 S. Goldmann München 2000 Weitere Heilpflanzen-Büchertipps Johanniskrauttee Der Name "Stolzer Heinrich" (nicht zu verwechseln mit dem "guten Heinrich") ist auf die "gewisse" Heilwirkung zurückzuführen - in Depression getrunken, kann man anschließend wieder als "stolzer Heinrich" auftreten - und dann wieder braucht man vielleicht folgendes Rezept aus einer alten Handschrift: So einer durch zauberische Liebe von Sinnen gekommen und unsinnig worden, dem kann man also helfen: "Nehmet Johanniskraut anderthalb Hand voll/ edlen Dorant zwei Hand voll/ und siedet dasselbige in drei Maß Wein/ davon laß den Kranken trinken abends". Die aphrodisische Wirkung des Johanniskrauts (10 g pro 1 l Wasser) oder des Johanniskrautweins (20 g der ganzen Pflanzen oder getrockneter Blüten in 1 l trockenen Weißwein eingelegt) entsteht durch das darin enthaltene Tannin, daß das Nervensystem, insbesondere im Genitalbereich, anregt. zurück nach oben Besuchen Sie auch: GartenLiteratur Gartenlinksammlung Welt der Rosen Veilchen-Homepage Schneeglöckchen-Homepage Facebook Text und Design: Maria Mail-Brandt URL: www.zauber-pflanzen.de |