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"Großer Frauentag", Frautag, Frauendreißiger Weihkräuterbuschen / Rauchkräuterbuschen / Neunerbuschen / Krautwisch / WürzwischDer Tag des Hochfestes der katholischen und orthodoxen Kirche ist in Bayern (dort, wo in Gemeinden zum Zeitpunkt der Volkszählung 1987 die Zahl der Katholiken überwog), im Saarland und in Österreich heute noch ein Feiertag. Besonders in ländlichen Gegenden ist der Brauch der Kräuterweihe an Mariä Himmelfahrt noch sehr lebendig. statt dessen blühten wohlriechende Blumen und Kräuter darin. Blumen aus dem Hausgarten, Heilkräuter, Getreideähren und Früchte werden zu einem Strauß gebunden, auf den Altar gestellt und mit einem Segensgebet geweiht. Auch wenn es in der örtlichen Tradition Unterschiede gibt, meist gehören in das an Maria Himmelfahrt geweihte Kräuterbüschel Alant,Arnika, Baldrian,Beifuß, Frauenmantel, Kamille, Johanniskraut,Liebstöckel, Pfefferminze, Schafgarbe, Wermut, Marguerite, Rainfarn, Raute Thymian,Wegwarte, als Zepter in der Mitte meistens die Königskerze (Verbascum). Mancherorts setzte man als Krönung des Straußes eine Lilie und eine Rose hinein, beides eine Huldigung an die Jungfrau und Gottesmutter Maria. 7 Kräuter müssen es mindestens sein; man kennt auch den 9er, 12er, 15er und 19er Buschen, ja mit der Zeit erhöhte sich die Zahl gar auf 66, 72, 77 oder 99. Man achte auf die vorgeschriebenen magischen Zahlen! Die Dreizahl ist seit alten Zeiten und bei vielen Völkern heilig.; die 9 ist eine vestärkte 3, die 7 ist vor allem in der jüdisch-christlichen Tradition gebräuchlich. Durch die Klimaveränderung sind heute allerdings manche der überlieferten Würzbüschelpflanzen schon verblüht... Die Kräuterbuschen werden oft im " Herrgottswinkel" aufgehängt d. h. in der Zimmerecke am Eßtisch der Wohnung, in der das Kruzifix, oft von Heiligenbildern umrahmt, hängt. Er hat besonders in der Bauernstube eine alte Tradition. Die Wurzeln der Kräuterweihe reichen weit bis zu den Ur-Mysterien der Menschheit zurück. Zuerst wurden mit einem Kräuterbusch Natur- und Erntedankfeste zu Ehren verschiedener Götter gefeiert. Die Kräuterbuschen waren heidnische Lebensruten, deren Berührung die fruchtbarkeitsspendende und heilende Kraft der Vegetation auf die Menschen übertragen sollte. Helfen sollten die geweihten Kräuter (besonders in Form einer Teezubereitung) gegen mögliche Verzauberung des Viehs, Gewitter, Krankheit; für eine gute Ernte, Eheglück und vieles mehr. Das ganze Jahr über nahm man auch vom Kräuterbuschen, um zu räuchern. Besonders heilkräftig sollte es sein, wenn Kräuterbuschen mit Weihrauch vermischt im Krankenzimmer angewendet wurde. Um 745 n. Chr. wurde erst die Kräuterweihe verboten, dann unter den Segen Marias gestellt, seitdem feiert man die Kräuterweihe an Maria Himmelfahrt (15.8.). So erzählt es die Legende: Als am dritten Tage nach dem Begräbnis Mariens die Apostel ihr Grab besuchten, schlug ihnen eine Woge köstlichen Wohlgeruchs entgeben. Das Grab war verlassen, dafür aber angefüllt mit Rosen und Lilien, rings aber um die Grabstätte sproßten und blühten all die bescheidenen Heilkräuter, die die Gottesmutter in ihrem Leben geliebt hatte. Seitdem werden am Tage des Heimgangs der Gottesmutter (15. August) in der Kirche die Kräuter geweiht. Die katholische Kirche sieht die Kräuterweihe vor allem als Ausdruck für die Achtung vor der Schöpfung und die Heilkraft der Kräuter als Symbol für die Zuwendung Gottes an den Menschen. Der Zusammenhang zwischen Maria und den Kräutern begründet sich in Legenden aus der Frühzeit der Kirche. Sie berichten, wie der Gottessohn seine Mutter in den Himmel aufgenommen hat und die Apostel beim Öffnen des Grabes nur mehr Rosen vorgefunden haben. Die Segensworte bei der Kräuterweihe: "Lasset uns beten. Herr, unser Gott, du hast Maria über alle Geschöpfe erhoben und sie in den Himmel aufgenommen. An ihrem Fest danken wir dir für alle Wunder deiner Schöpfung. Durch die Heilkräuter und Blumen schenkst du uns Gesundheit und Freude. Segne diese Kräuter und Blumen. Sie erinnern uns an deine Herrlichkeit und an den Reichtum deines Lebens. Schenke uns auf die Fürsprache Mariens dein Heil. Laß uns zur ewigen Gemeinschaft mit dir gelangen und dereinst einstimmen in das Lob der ganzen Schöpfung, die dich preist durch deinen Sohn Jesus Christus in alle Ewigkeit. Amen" In der Kräuterweihe mischen sich Tradition und Frömmigkeit, Volksglaube und zeitnahe Religiösität, verbunden mit der Notwendigkeit Werterhaltendes zu bewahren. Maria-Himmelfahrt ist der Auftakt zur wichtigsten Kräutersammelzeit des Jahres. Die Spanne von heute bis zum 15. September, dem Tag der Kreuzerhöhung - dreißig Tage - nennt man auch "Frauendreißiger". Die Frauendreißiger (mit dem "Kleinen Frauentag" am 8. September - Maria Geburt) sind die überleitende Zeit in den Herbst und waren früher eine besinnliche Zeit, in der Mariengebete und Marienwallfahrten zur Tagesordnung zählten. Einer Legende nach wird in dieser Zeit von der Gottesmutter die Erde gesegnet. Die in dieser Zeit gesammelten Kräuter übertreffen alle anderen Kräuter an Kraft (mit Ausnahme der Johanniskräuter, die zur Sommersonnenwende gepflückt werden). Viele der Kräuter finden in der Frauenheilkunde Verwendung - zur Linderung von Menstruationsbeschwerden, zur Verhütung, zur Erfüllung des Kinderwunsches, in der Schwangerschaft usw. z. B. Artemisia vulgaris (Schoßwurz) oder Kamille (Altmütterkraut). Und so brauchen wir eigentlich nicht die Wellness-Produkte aus dem Urwald, Kristallsalz aus dem Himalaya, Aloe aus Südamerika, Ginseng aus China - wir haben kraftvolle, heilbringende Pflanzen vor der Haustür - das sollte man sich an diesem Tag vielleicht wieder einmal bewußtmachen! Widauer, Simone Marienpflanzen: Der geheimnisvolle Garten Marias in Symbolik, Heilkunde und Kunst Seunig, Romana Kräuterbuschn: Gestern und Heute 148 S. Heyn 2016 Linktipps:Kräuterlinks Kräuterbüchertipps zurück nach oben Besuchen Sie auch: GartenLiteratur Gartenlinksammlung Welt der Rosen Veilchen-Homepage Schneeglöckchen-Homepage Facebook Text und Design: Maria Mail-Brandt URL: www.zauber-pflanzen.de |