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Wilder Knoblauch, Waldknoblauch, Bärenkraut, Bärenlauch, Hexenzwiebel, Judenzwiebel,
Latschenknofel, Rämschele, Ramson, Wilder Knofel, Wurmlauch, Zigeunerlauch, Zigeunerzwiebel
engl.: Bear's garlic frz.:Ail des ours
Bärlauch im Mai erspart das ganze Jahr den Arzt und die Arznei (Bauernregel)
Der Name Bärlauch kommt angeblich von der beobachteten Angewohnheit
der Bären, sich nach dem Winterschlaf den Bauch mit diesem Kraut vollzuschlagen.
Man glaubte, der Bär verleihe seine Kräfte bestimmten Pflanzen
und wenn diese Pflanzen durch den Menschen verzehrt werden, gehen die Kräfte
auf ihn über. Im Zauberglauben sollte er wie Knoblauch Vampire
vertreiben, aber auch Hexen und Schlangen abwehren und auch als Aphrodisiakum
war Bärlauch ein geschätztes Kräutlein. Eine Hexenzwiebelsuppe
an Walpurgis hielt böse Geister fern.
Bärlauch wächst in frühjahrsfeuchten, schattigen
Wäldern, Gebüschen und unter Sträuchern in Parks und Gärten.
Man erntet die Blätter der noch nicht blühenden Pflanzen
im Mai und Juni. Danach blüht er weiß und die Blätter sind
nicht mehr so aromatisch. Alle Teile der Pflanze riechen stark knoblauchartig
(Waldknoblauch), deshalb ist er unschwer von dem optisch verwandten, giftigen
Maiglöckchen
zu unterscheiden. Es gibt zwei Unterarten Allium ursinum ssp u. A. u. ssp.
Ucrainicum, die sich aber nur durch die Rauheit der Blütenstiele unterscheiden
sollen.
Der starke Ausbreitungsdrang (deshalb Vorsicht!) ist vor allem auf
Ameisen zurückzuführen, die den Samen verbreiten. Im Sommer zieht
er ein und hinterläßt kahle Stellen, was im Garten nicht sehr
schön aussieht. Außerdem wichtig zu wissen - der Knoblauchgeruch
reicht weithin!
Kräfte
wie ein Bär... der Bärlauch soll dem Knoblauch in seiner heilenden
und kräftigenden Wirkung weit überlegen sein,
weil Knoblauch durch die Jahrtausende, in denen man ihn kultiviert
hat, einen großen Teil seiner ursprünglichen Kraft verloren
habe. Bärlauch wird bei Verdauungsstörungen, Arteriosklerose
und Bluthochdruck und Hautausschlägen angewendet, stärkt das
Immunsystem, wirkt durchblutungsfördernd, ist blutzucker-und cholesterinsenkend,
generell desinfizierend und enthält viel Vitamin C. Bei Bronchitis wirkt er schleimlösend. Seine vielfältigen Zubereitungsmöglichkeiten
machen ihn für eine Frühjahrskur ( Frühjahrsmüdigkeit)
zu einem Muß-Objekt. Magenempfindliche sollten ihn allerdings in
warmer Milch 2-3 Std. ziehen lassen und dann - nur schluckweise - trinken.
Sein Aroma ist schmackhafter als der Knoblauch und der Vorteil
gegenüber dem Knoblauch ist, daß man am nächsten Tag nicht
aus allen Poren duftet; er bietet sich also auch für Knofi-Gegner
an. Feingeschnitten kann man die frischen Blätter in Salaten, Quark,
Suppen, als Brotbelag oder zu Nudelgerichten verwenden und profitiert auf
diese Weise vom hohen Vitamin C-Gehalt der Pflanze. Bärlauch läßt
sich problemlos einfrieren oder bleibt als sehr schmackhaftes Pesto zubereitet
im Kühlschrank bis zu einem Jahr frisch.
Bärlauch ist in der Landgüterverordnung von Karl dem Großen aufgeführt.
Bärlauch April 2012 auf Rügen
Achtung:
Bärlauch kann nicht nur mit dem Maiglöckchen, sondern auch
mit den Blättern der Herbstzeitlosen
verwechselt werden. Deshalb sollten Sie auf diese Merkmale achten :
1.) Der Geruch aller drei Pflanzen ist deutlich zu unterscheiden
(wer nichts riecht, sollte ein Blatt zerreiben. Wenn dann kein deutlicher
Geruch nach Zwiebel und/oder Knoblauch wahrgenommen wird, ist es kein Bärlauch !!!
2.) Während die Herbstzeitlose zwischen Bärlauch zu finden
ist, kommen normalerweise in einem Wald Bärlauch und Maiglöcken
nicht nebeneinander vor, aber darauf sollte sich keiner verlassen.
3.) Wer ein Bärlauchblatt abpflückt oder knickt, hört
auch ein "Knick", die Blätter von der Herbstzeitlosen und vom Maiglöckchen
sind dagegen eher biegsam wie Gummi.
4.) Bärlauchblätter kommen einzeln aus dem Boden (meist
aber stehen mehrere Pflanzen dicht beieinander), die Herbstzeitlose hat
mehrere Blätter an einem Stengel (zusammen haben sie eine eher tulpenähnliche
Form), das Maiglöckchen dagegen meist nur zwei kurzstielige Grundblätter.
5.) Das Blatt vom Bärlauch hat auf der Rückseite eine
deutliche Rippe, die Herbstzeitlose dagegen nur leichte Rillen.
Roth / Daunderer / Kormann erwähnen in ihrem Giftplanzenbuch,
daß im frischen Kraut eine uteruswirksame Substanz enthalten ist,
die schon zu Aborten geführt haben soll, deshalb Vorsicht
in der Schwangerschaft!
Linktipps Bärlauch
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