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Diese uralte Kulturpflanze ist immer ein Glücks- und Liebessymbol
gewesen, weshalb sie z. B. in den Brautsträußen steckt. In der
Blumensprache drücken Maiglöckchen "innige Liebe" aus. Das Grün
der Blätter steht für Hoffnung, das Weiß der Blüten
signalisieren Reinheit.
Wer Maiglöckchen am 1. Mai bei sich trägt, soll das ganze Jahr Glück haben - deshalb ist es heute noch in Frankreich Sitte, am "Maiglöckchentag" (jour de muguet) auf allen Straßen Maiglöckchensträuße als Glücksbringer (porte-bonheur) zu verkaufen. Der Präsident der "Republique Montmartre" in Paris überreicht traditionell ein Maiglöckchen an den Pariser Bürgermeister. Früher wurde in jedem katholischen Haus im Mai ein Maialtar errichtet - mit einer Madonnafigur und oft den Maiglöckchen als Zierde. Ein Tip: Beim Schnitt für die Vase sollte man nicht mit der Schere arbeiten, sondern die Stengel herauszupfen! Eine Legende besagt, daß das Maiglöckchen dort entstanden ist, wo Maria neben dem Kreuz ihre Tränen vergoß, daher stammen die Namen "Frauen- oder Marientränen" und deshalb gehört es zu den "Marienblumen, Marienpflanzen" und ist christliches Symbol des Heils, der reinen Liebe. In alten Kräuterbüchern heißt die Pflanze aus der Familie der Liliengewächse noch "Lilie der Täler" ("Lily of the valley). Früher glaubte man, daß, wenn man mit Maiglöckchen das Gesicht abreibt, die Sommersprossen verschwinden. Auf diesen Glauben beziehen sich die Anfangsverse des Gedichts von Uhland "Mit dem Tau der Maiglöckchen wäscht die Jungfrau ihr Gesicht, badet sie in goldnen Locken". Als Schnupftabak noch Mode war, dienten die Stiele als Bestandteil des "Schneeberger Schnupftabaks", der "das Gehirn reinigen" sollte. Maiglöckchen mischt sich zum Räuchern gut mit Rose, Rainfarn und Thuja. Seine medizinisch herzstärkende Wirkung ist seit Jahrhunderten bekannt. Die Ärzte des Humanismus, für die es noch das Hauptherzstärkungsmittel war, wählten es als Berufs-Emblem - als "salus mundi", Heil der Welt. Das Maiglöckchen ist giftig - in Agatha Christie`s Kriminalromanen wird gegelegentlich mit Maiglöckchenwasser gemordet. Maiglöckchen im GartenDas Maiglöckchen, eine Modepflanze Ende des 19. Jahrhunderts, stellt seine Schönheit im wahrsten Sinne des Wortes in den Schatten. Der sprichwörtliche Duft "bricht das Eis des Winters und der Herzen" stellte Heinrich Heine fest. Die schon im Hochsommer erscheienden und im Winter schmückenden roten Beeren enthalten allerdings ähnliche Giftstoffverbindungen wie der Fingerhut. (Vorsicht bei Kindern!).Die bekannte Duftstaude eignet sich (natürlich nicht gerade während der Blütezeit) gut als begehbare Fläche für schattige Standorte- und als Nachtdufter für das Mondscheinbeet. Die Blattgruppen akzeptieren Tritte ohne weiteres. Schneidet man die verblühten Blütenstengel ab, bilden sich auch keine - aber im herbstlichen Garten schön aussehenden - roten, erbsengroßen Früchte. Einzeln stehende Pflanzen blühen übrigens nicht gern, deshalb sollte man Maiglöckchen immer in größeren Gruppen zusammensetzen - und sich so eine "Maiglöckchenwiese" schaffen. Maiglöckchen verbreiten sich sehr schnell (wie die unbeliebte Quecke!) durch unterirdische Ausläufer bzw. Rhizome. Maiglöckchensorten Convalleria majalis 'Grandiflorum' hat große, duftende, weiße Glocken, 'Convalleria majalis Pleniflora, eine gefüllte Form, 'Convalleria majalis Rosea' blüht zartrosa (!). Die Sorte 'Albostriata' zieren nicht nur die duftenden Blüten, sondern die Blätter sind dekorativ weiß gestreift; sie breitet sich nicht so stark aus wie die grüne Sorte. Gedicht: Hoffmann von Fallersleben Maiglöckchen läutet in dem Tal... Buch - und Geschenktipps:Fischer, Dorothea (Hrsg.) Maiglöckchen Variationen eines traditionellen Strickmusters BoD 2004 Maiglöckchen Duftöl / Teelicht Maiglöckchen-Duft / Maiglökchen Duftkerze zurück nach oben Besuchen Sie auch: GartenLiteratur Gartenlinksammlung Welt der Rosen Veilchen-Homepage Schneeglöckchen-Homepage Facebook Text und Design: Maria Mail-Brandt URL: www.zauber-pflanzen.de |