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Butterwecken, Giftblume, Giftkrokus, Hahnenklöten, Hennegift, Herbstblume, Herbstvergessene, Hundsblume, Hundshode, Hundsknofel, Kuckucksweck, Kuhditzen, Kuheuter, Läuseblume, Leichenblume, Michelsblume, Michelwurz, Mönchskappe, Nacktarsch, Nackte Hur, Nackte Jungfer, Nackthure, Ochsenpinsel, Spindelblume, Spinnblume, Teufelsbrot, Teufelswurz, Wiesenlilie, Wiesensafran, Wilde Zwiebel, Winterhauch, Zeitlose.Blüht die Herbstzeitlose früh, dann wird der Winter hart (Bauernregel) Von Ende August bis in den Oktober hinein findet man auf Rasenflächen in Parks und auch auf Wiesen und Weiden die zarten, krokusartigen Blüten der - Achtung: giftigen" - Herbstzeitlose. Es gibt etwa 65 Arten, die zur Gattung Colchicum zählen, so auch die bei uns heimische Colchicum autumnale, wohl auch für den Garten die bekannteste. Herbst-zeit-lose - welch ein Name! Er leitet sich davon ab, dass die Pflanze im Herbst (zum Unterschied vom ebenfalls im Herbst blühenden Herbstkrokus mit nur drei hat sie sechs Staubgefäße) und damit außerhalb der Blütezeit anderer Pflanzen blüht. Der wissenschaftliche Name Colchicum, wohl nach der sagenumwobenen Landschaft Colchis (Kolchis, an der Ostküste des Schwarzen Meeres im heutigen Georgien gelegen), benannt, verdankt der Legende nach ihre Entstehung der berühmten Giftmischerin Medea. Sie sammelte neun Nächte lang Kräuter, um einen Zaubertrank zu brauen, der ihren Schwiegervater Äson verjüngen sollte. Von diesem Zaubertrank fielen einige Tropfen auf die Erde und es entstand daraus die gefährliche, verführerische Herbstzeitlose. Linné kannte diese Sage und nannte die Pflanze deshalb "Colchicum autumnale", also "herbstliche Pflanze aus Colchis". Im Mittelalter hieß sie Filius ante patrem = Sohn vor dem Vater, denn sie dreht ja die Jahreszeiten um - erst entwickelt sie die Blüte im Herbst (September bis Oktober), dann im Frühjahr (Mai-Juni) die Blätter und Samen. Und deshalb wird sie heute noch "Zeitlose" bzw. Nackthure oder Nackte Jungfer genannt. Alle Teile der Pflanze enthalten das giftige Alkaloid Colchicin (das pflanzliche "Arsen", wie es auch genannt wird), das aber heute noch eine Rolle in Medikamenten gegen Rheuma und Gicht spielt. In Arzneimitteln sind bekannterweise oft giftige Stoffe enthalten, denn in der richtigen Dosierung sind diese sogar heilend. Da von ihnen aber auch eine große Gefahr ausgehen kann, wird die Arzneimittelherstellung streng überwacht. Etliche der Volksnamen beziehen sich auf die Giftigkeit. Durch Verwechslung der Blätter mit dem Bärlauch kommt es im Frühjahr immer wieder zu Vergiftungsfällen. Deshalb sollte man vorsichtshalber nach jedem Hantieren mit der Herbstzeitlosen die Hände waschen. Wo kleine Kinder im Garten spielen, verzichtet man besser ganz auf den Herbstblüher. Die Volksnamen Spindelblume, Spinnblume kommen von der alten Sitte, daß man die ersten Blüten zwischen den Händen zerrieb, damit diese bei der winterlichen Beschäftigung des Spinnens nicht wund wurden bzw. aus dem dem schwäbischen Volksglauben, der die Herbstzeitlose als Spinnerin der dahinfliegenden weißen Spinnfäden im Spätsommer = Altweibersommer sieht. In gleicher Weise bestrichen die Mädchen im Züricher Oberland mit der zuerst gefundenen "Lichtblume" die Augenlider, damit sie bei der Arbeit an den bevorstehenden Winterabenden stets munter blieben. Colchicum ciclium hat purpurrosafarbene Blüten, die nach Honig duften (für den sonnigen Gehölzrand, der im Sommer trocken sollte, blüht Oktober bis Dezember). Wer sauren Boden zu bieten hat, greift zu Colchicum bornmuelleri, die leicht saure Erde verträgt. Colchicum 'The Giant' ist fliederfarbig mit weißen Linien in der Mitte - malvenrosa, die größte gefüllte Varietät, mit zahlreichen schmalen tief lilarosa Segmenten, von besonderer Schönheit! Alle Herbstzeitlosen passen sich fast jedem Gartenboden in der Sonne oder auch im Halbschatten an, sofern sie im Winter nicht in Staunässe stehen und sind in der Runde der Blüher eine der letzten blühenden Pflanzen des Jahres. Rosa und violette Blütentöne sind vorherrschend. Gepflanzt werden sie am besten im August; gute Gärtnereien bieten sie dann an. Colchicum Arten benötigen etwas Zeit um sich einzuleben. Einmal eingewöhnt bilden sie jedes Jahr mehr Blüten. Zu beachten ist: die bis 40 cm langen Blätter erscheinen wie gesagt erst im zeitigen Frühjahr; daher beim Pflanzen einen Platz auswählen, wo diese nicht stören! Gedichte zur Herbstzeitlosen: Balzer Herbstzeitlose Dauthendey Hinfällig, wie die Erinnerungen stehen Colchicum autumnale Samen zurück nach oben Besuchen Sie auch: GartenLiteratur Gartenlinksammlung Welt der Rosen Veilchen-Homepage Schneeglöckchen-Homepage Facebook Text und Design: Maria Mail-Brandt URL: www.zauber-pflanzen.de |