Bei den keltischen Völkern war die Mistel
heilig und ein Symbol des Friedens. In ihrem Zeichen versöhnten sich
Feinde und gaben sich den Friedenskuss.
Hierher rührt der englische Brauch, dass zur Weihnachtszeit ein Mistelbusch über die Tür gehängt wird und jedes junge Paar sich darunter küssen darf. Und deshalb werden heute noch oftmals Mistelzweige in der Weihnachtszeit über Türen aufgehängt. Die Engländer nannten die weißen Früchte deshalb auch "Kusskugeln"; in manchen Gegenden wurde der Mistelzweig 12 Nächte nach Weihnachten verbrannt, damit sich der Heiratwunsch der geküssten Jungen und Mädchen auch erfüllen konnte. Dieser Brauch, wie auch der Brauch, die Mistel überhaupt als Weihnachtsdekoration zu benutzen, ist auch heute noch verbreitet. Die weißen Beerenfrüchte der Misteln reifen gerade im Dezember und so werden die Mistelzweige auch oft in den Blumengeschäften angeboten; gern hängt man sie an Lampen oder stellt sie in einer Vase auf den Tisch. Misteln (botanisch Viscum album) gehören aber zu den sehr langsam wachsenden Gehölzarten. Nach etwa 5 Jahren blühen sie das erste Mal; bei einem Durchmesser von 50 Zentimetern sind die Pflanzen etwa 30 Jahre alt! |
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die Stechpalme glänzt, Und vom Balkonknauf, weißbeerig sie, Lauscht die Mistel nieder, die Schelmin, die! (Ferdinand Freiligrath) |