Ebenfalls viel um die Weihnachtszeit angeboten, ist diese "falsche Rose" - eine zauberhafte Wüstenpflanze. Drei verschiedene Pflanzenarten aus unterschiedlichen Familien werden als "Rose von Jericho" bezeichnet: Anastatica hierochuntica, Pallenis hierochuntica und der Moosfarn Selaginella lepidophylla. Letztere Pflanze wird viel um die Weihnachtszeit angeboten, denn er symbolisiert in den Weihnachtszeit das Wachstum, das Grünen, die Hoffnung. Diese Rose von Jericho wächst in Israel und Jordanien, aber auch in Trockengebieten im Südwesten der USA, in Mexiko und El Salvador. Sie wird schon in der Bibel erwähnt. Die Muttergottes soll sie auf der Flucht von Nazareth nach Ägypten gesegnet und ihr ewiges Leben verliehen haben, deshalb heißt sie auch auch "Hand der Fatma" oder "Handballen der Maria". Den Großteil des Jahres über sind die bräunlichen Blätter und Stengel knäuelförmig zusammengerollt und wirken, als ob sie tot wären. Aber sobald sie Wasser bekommen, breiten sich die Pflanzen nach etwa einer Stunde wie eine Rosenblüte (daher ist hier der Name wohl auch am passendsten) aus und werden grün. Währenddessen verbreitet die Rose von Jericho ein angenehm frisches und würziges Aroma und sorgt für gute Atemluft im Zimmer. Wenn sie voll erblüht ist, nimmt man sie aus dem Wasser heraus, legt sie auf eine Schale und gibt ihr etwa eine Woche lang täglich ein bißchen Wasser. Dann allerdings braucht sie wieder eine Ruhepause und man legt sie an einen trockenen, warmen Ort, wo sie wieder austrocknet. Man sagt, daß sie ausgetrocknet im Kleiderschrank Ungeziefer, wie zum Beispiel Motten, fernhalten soll. Nach ein paar Tagen völliger Trockenheit kann das Schauspiel dann von vorn beginnen. Früher in den Bauernfamilien wurde dieses Wunder den staunenden Kindern nur zu Weihnachten und Ostern vorgeführt. (Weil man die Pflanze immer wieder zum Leben erwecken kann, wird sie nämlich auch "Auferstehungspflanze" genannt und ist deshalb auch als Osterpflanze vermehrt im Angebot zu finden). Wer die Rose von Jericho besitzt, soll Glück, Gesundheit, hohes Alter und Reichtum erleben und stets von Allem genug haben. Wenn man das täglich zu wechselnde Wasser der Pflanze im Haus versprüht, beseitigt es angeblich alles Böse und bringt Frieden. Und wird die Pflanze über einen Menschen gehalten, so entzieht sie ihm - so glaubt man - alle negative Energie. Früher wurde sie häufig von Generation zu Generation weitervererbt. Sogar Heilkräfte wurden ihr zugesprochen. Ein Sud aus der heiligen Pflanze soll zum Beispiel bei Krämpfen und Geburten förderlich und lindernd wirken. Auch in manchen Arzneien kommt die Rose von Jericho als Bestandteil vor. |